Eine Archäologie der Zukunft
eine Koproduktion von LIGNA und studiobühneköln
Termine:
10. (Premiere) bis 13. Juli 2025
im Kölner Stadtraum
mit: Ole Frahm, Michael Hüners, Torsten Michaelsen (LIGNA)
Wie soll die Stadt der Zukunft aussehen?
Die Gruppe LIGNA lädt zu einem Spiel ein, das die Kölner Innen-
stadt nach ihren utopischen Qualitäten befragt. Die geschlossene
Gestalt des gegenwärtigen urbanen Raums scheint nichts jenseits
von Investition, Renovierung oder Neubau vorstellbar zu machen.
Auf der Suche nach der verlorenen urbanen Fantasie erinnert das
Publikum performativ das weitgehend vergessene Happening Ci-
tyrama von Wolf Vostells aus dem Jahr 1961. Vielleicht das erste
Happening in Deutschland überhaupt, fand es statt in einer Zeit
des Übergangs: die Trümmer des Krieges verschwanden gerade
erst unter der betonierten Selbstverständlichkeit eines neuen All-
tagslebens. Cityrama nahm sein Publikum mit auf einer Reise – in
einen Stadtraum, der durchsetzt war von Ruinen und Brachen –
und damit von Orten undefinierter Möglichkeiten, deren Eigensinn
kontroverse Aktionen erforschten.
Um die Zukunft der Stadt zu entdecken, müssen wir die Unsicher-
heit dieses Übergangs wieder aufsuchen, die Ruinen erinnern, in
denen sich Spielräume für Situationen jenseits des Alltäglichen
eröffnen. Cityrama 3 schlägt vor, die Ruinen als das Unbewusste
Kölns zu erkunden, auch entlang Benjamin Pattersons Partituren
oder der urbanen Choreografien Mary Bauermeisters, Karlheinz
Stockhausens und Carlheinz Casparis: Was hätte hier anderes
möglich gewesen sein können? Was wird hier anderes möglich
sein?
LIGNA
erforschen seit 2002 die Handlungsmöglichkeiten sich zerstreut
und temporär assoziierender Kollektive. Dabei entwickeln sie un-
terschiedliche Modelle des Mediengebrauchs: Das Radio Ballett
lädt die TeilnehmerInnen ein, in ehemals öffentlichen, inzwischen
privatisierten und kontrollierten Orten wie Hauptbahnhöfen oder
Shopping Malls, einer Choreographie von verbotenen und ausge-
schlossenen Gesten zu folgen, andere Arbeiten untersuchen, was
im Stadtraum unsichtbar bleibt und ihn doch prägt.
Vorarbeiten entstanden durch ein Recherchestipendium der Kunststiftung NRW.